Schröpfen

Schröpfen ist eine traditionelle Form der Reiztherapie, die in vielen Kulturen parallel entstanden ist und die auf Unterdruck in den sogenannten Schröpfköpfen basiert. Zum Schröpfen werden meist Schröpfgläser verwendet. Heutzutage sind diese Schröpfgläser meistens aus Glas um die Wirkung besser zu beobachten. Im traditionellen China waren sie aus Bambus und in früherer Zeit aus Rinderhörnern gefertigt.

Was bewirkt Schröpfen?

Schröpfen regt das Immunsystem, den Stoffwechsel und den Lymphfluss an. Besonders hat sich diese Behandlungsmethode bei der Chinesischen Diagnose Blut- und Qi-Stagnation bewährt. Schulmedizinisch sind dies Diagnosen wie Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule oder in den Extremitäten oder auch bei Kopfschmerzen/Migräne. Eine Vielzahl weiterer westlicher Erkrankungen kann ebenfalls mit Schröpfen behandelt werden.

Wie geht Schröpfen genau?

Die Schröpfgläser werden vor dem Aufsetzen auf die Haut erwärmt (durch Abbrennen von Feuer im Inneren des Glases), um ein Vakuum zu erzeugen. Hierdurch entsteht die therapeutische Saugwirkung. Alternativ können „feuerfreie“ Saugsysteme mit Handpumpen verwendet werden.

Formen des Schröpfens

Es werden zwei Formen beim Schröpfen angewandt. Welche Form verwendet wird ist abhängig davon, ob in der zu behandelnden Körperregion eine Blutarmut oder Blutfülle herrscht:

Trockenes Schröpfen:
Hierbei wird mit einer Flamme im Schröpfkopf ein Vakuum erzeugt und dieser danach so schnell auf die Haut aufgesetzt, dass ein Unterdruck erhalten bleibt und die Haut ein wenig in den Schröpfkopf hineingesaugt wird. Dadurch kann es zur Ausbildung eines Hämatoms (Blutergusses) kommen.

Blutiges Schröpfen:
Führe ich aus hygienischen Gründen nicht durch. Das ist eine Kombination aus trockenem Schröpfen und einer künstlich herbeigeführten Blutung. Die zu behandelnde Zone wird in der Größe des dann verwendeten Schröpfkopfes mit einem „Schröpfschnäpper“ oder mit einer Dreikantnadel oder einer Blutzuckerlanzette eingeritzt. Nach der Schröpfbehandlung empfindet der Patient in der Regel ein angenehmes Gefühl, da der Stau bzw. die Fließhindernisse behoben und die Gewebeverhältnisse wieder ausgeglichen sind.